1. Sehende Liebe
Korczaks Liebe zu den Kindern wurde niemals sentimental oder besitzergreifend. Sie beschreibt eher das mühevolle Hinsehen auf die individuellen Bedürfnisse der Kleinen. Korczak verurteilte Erzieher, deren Liebe zu den Kindern erdrückend und schädlich wurde, weil sie zwischen Illusion und Realität nicht unterscheiden konnten.
2. Lieben ohne Erwartung von Gegenliebe
Janusz Korczak liebte seine Kleinen vorbehaltlos und nahm sich besonders der unbequemen, frechen und ausgestoßenen Kinder an. Es kam ihm weniger auf die Gegenliebe seiner Schützlinge an, wenn er sagte: "Es muss so sein, dass jene Kinder dich am meisten in Anspruch nehmen und deine Nähe suchen, die nicht die hochwertigsten sind." (KORCZAK, 1967, S. 172)
3. Hoffende Liebe
Genauso, wie Korczak als Arzt an die Genesung seiner Patienten glaubte, hörte er als Erzieher nicht auf, an die Veränderung von schwierigen und schwer erziehbaren Kindern zu glauben. Er trat seinen Sorgenkindern mit einer unerschütterlichen, optimistischen Grundhaltung entgegen, die es niemals zuließ, auch nur eines der Kinder aufzugeben.
4. Illusionslose Liebe
Die Liebe Korczaks zu seinen Kindern zeigte sich besonders darin, dass er die im Kinde liegenden Grenzen und die Grenzen der pädagogischen Einflussnahme nicht aus den Augen verlor. Diese Art zu lieben schützt den Erzieher vor Hoffnungslosigkeit, Selbstüberschätzung und pädagogischem Perfektionismus.
5. Nähe zum Kind
Die Liebe gegenüber seinen Schützlingen wurde bei Korczak nicht nur auf geistiger und seelischer Ebene, sondern auch auf der körperlichen sichtbar. Er ließ die Kinder sehr nah an sich herankommen. Sie spielten oft auf seinem Schoß, streichelten seine Glatze und zählten seine Zähne.
6. Treue und Hingabe
Zur Liebe gehört immer auch Treue und Hingabe. Korczak blieb bis in den Tod hinein bei seinen Kindern und hätte uns somit wohl kaum einen größeren Liebesbeweis bringen können.
7. Zulassen der eigenen Kindlichkeit
Korczak erhielt sich bis zum Schluss die Fähigkeit, wie ein Kind zu fühlen, zu denken und zu handeln. So konnte er den Kleinen auf emotionaler Ebene sehr nahe sein. Korczak tobte mit den Kindern durch das Waisenhaus, führte heftige Späße an und nahm gerne an Streichen teil.
8. Verstehen und Verzeihen
Um zu verstehen, muss der Erzieher versuchen, sich in das Kind hineinzuversetzen. Um zu verzeihen muss er lernen, in die Entwicklungsfähigkeit des Menschen zum Guten hin zu vertrauen Korczak trat seinen Kindern mit dieser Haltung gegenüber und schon bald begannen die Kleinen, seine Einstellung vom Vergeben und Verzeihen zu übernehmen und auf den Umgang untereinander zu übertragen.
9. Konsequenzen zeigen
Zu den Grundlagen für Verhaltensänderungen und positive Entwicklungen bei Kindern zählt neben der Grundhaltung des Verstehens und Verzeihens auch die Haltung des Erziehers, Konsequenzen zu zeigen. Erziehung sollte freie Spielräume zum Experimentieren und Ausprobieren gewährleisten, aber auch Orientierung bei der Regulierung des eigenen Verhaltens bieten. Dazu muss der Erzieher in der Lage sein, Grenzen zu setzen und Konsequenzen einzuleiten. Korczak sprach sich dafür aus, einzugreifen, wenn die Rechte der Kindergruppe durch Einzelne gefährdet werden. Bestrafung lehnte er hingegen ab. Statt dessen zog er es vor, die Freiheit der Kinder angemessen zu "dosieren".
Kommentarwand (2 Kommentare)
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Er hatte die Möglichkeit zu fliehen aus dem Warschauer Gettho.
Ihm wurde ein Passierschein durch die Bewachung angeboten.
Er verzichtete darauf und fuhr mit den Kindern nach Ausschwitz wo er ermordet wurde.
herzliche Grüße nach Warschau.
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